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Tea & Tools – ein Jahr Methoden und Kompetenz

Ein Jahr Methoden

Tea & Tools ist seit einem Jahr unser Forum für Coaches, die sich über Methoden austauschen und damit sich und ihre Mitstreiter besser kennenlernen wollen.

Unter der Überschrift „…ein Jahr Methoden“ … sollte für diese letzte Veranstaltung im Dezember 2021 der Austausch und das gemeinsame Wirken mit Zeit auch für persönliche Reflexion im Mittelpunkt stehen.
Ich bin seit 2004 mit dabei – habe mich zu diesem Zeitpunkt auf den Weg gemacht, DAS zu werden, was ich im Grunde schon immer war.

Angefangen hat es konkret mit einem sehr individuellen Herausforderer und Lehrmeister – Thomas Heinle. In einer verlassenen Münchner Kaserne habe ich mit einer sogenannten Einzelfallförderung der Agentur für Arbeit eine Ausbildung zum systemischen Coach begonnen. Thomas Heinle war und ist ein bedingungsloser Optimist, Provokateur und Wegbereiter. Durch ihn habe ich meinen Mut aktiviert, diesen Weg überhaupt zu beschreiten und mir als Mensch in meiner Berufung zu vertrauen.

Jeden Tag auf’s Neue hieß es ab jetzt – “Raus aus der Komfortzone, zeig Dich und lerne”

Damals wohnte ich nicht im Hotel – München war mir zu teuer und ich wollte nah dran sein. Ein Domizil auf dem Dachboden der Kaserne mit elektrischer Heizung (es war ein kalter November) waren in der Tat keine Komfortzone.

Ach, ich muss noch erwähnen, dass ich kurz vor dieser Ausbildung meinen Job in einer Berliner Transfergesellschaft hingeschmissen hab. Ich war der Meinung, dass die Arbeit mit Menschen und ganzen Abteilungen gestandener Unternehmen, die auf Grund von innerbetrieblichen Umstrukturierungen aus dem Berufsleben katapultiert wurden, anders stattfinden muss. Ganz anders!

Also nicht meckern, selber machen. Die Ausbildung habe ich absolviert und dann begann die Zeit, die ich als Rundreise durch mein Selbst und in einen mir bis dahin unbekannten Raum von Visionen, des Scheiterns, Lernens und der Kreativität bezeichnen würde.

Wie viele Frösche ich geküsst und wie viele Wege und  Methoden gecheckt, probiert, verworfen habe … weil`s nicht meine waren, weiß ich nicht mehr. Es waren wirklich viele. Aber alles zu seiner Zeit… sie haben mich aber im Laufe der Jahre wieder gefunden und begleiten mich seither. (p.s. über die Frösche berichte ich sicher später nochmal)

Hat jemand schon mal vom DISG Modell im Kontext der Sternzeichen gehört oder von den Eigenschaften, die ein Mensch hat, wenn er ein sogenannter „Blauer Typ“ oder ein „Roter Typ“ ist? Wen es interessiert – hier mal ein Persönlichkeitstest.


Was ist denn nun wirklich MEINS?

Antwort: Eindeutig das lösungsorientierte Arbeiten.
Okay!

Einige für mich sehr interessante Statements lauten:

  • Die Lösung und das Problem sind voneinander unabhängig
  • Es ist super, wenn ein Klient die Lösung selbstständig findet
  • Die Menschen tragen alle Ressourcen in sich, um ein oder das Problem zu lösen!

UND mit…
Repariere nicht, was nicht kaputt ist – ging es los!
… finde es heraus, was gut funktioniert und passt – und mach mehr davon!
Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert, dann höre damit auf und versuch etwas anderes! Gut gesagt. Dann ab in die Realität.

Mich erwischte das Thema Systemische Aufstellungsarbeit um damit endgültig Verstrickungen zu lösen…

Ein prägender Satz meines Ausbilders Holm von Egidy war: Es ist nie zu spät, es sich etwas besser gehen zu lassen.
Wieder München! Mich erwischte die Faszination des Energiefeldes, der Wahrnehmung innerhalb dessen, die Eindrücke und die feinstofflichen und äußerst wirksamen Lösungsansätze. Faszinierende Eindrücke gewann ich durch die Teilnahme an Aufstellungen bei Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer während meiner Ausbildung in ihrer Bibliothek in München. Beide sind ein Urgestein der Szene und in ihrer Perfektion und Professionalität wie von einem anderen Stern… ich war wirklich komplett sprachlos.
Aber man fühlt sehr viel bei den Aufstellungen. Ums Reden geht’s da eh nicht so. Es bereicherte mein Tätigkeitsspektrum enorm.

Die heilsame Wirkung der Familienaufstellungen macht an den Grenzen der eigenen Persönlichkeit und des Familiensystems nicht halt. Mit der eigenen Geschichte anzufangen ist aber sicherlich der richtige Weg. Die Verstrickungen in die Familiengeschichte entfalten ihre Wirkung auch im beruflichen Alltag.

https://www.metaforum-sommercamp.com/prof-dr-matthias-varga-von-kibed-2022

Nun war ich seit exakt November 2005 ja selbständig. Ein riesiger Schritt mit ganz häufig kalten Füßen und schlotternden Knien und sowas wie Watte im Kopf, Amnesie und plötzlichen Eingebungen. Eben all das, was das erfüllte Leben eines Coaches und einer  Unternehmerin von meinem Schlag so ausmacht.

Es ist gefühlt, sooo viel Verantwortung. Das war es auch für meine halbwüchsigen Kinder bei extrem langen Arbeitstagen – und dem Einholen der notwendigen Einnahmen und der scheinbar ebenso wichtigeren Akzeptanz.

Wenn ich meinem Vater erzählte was ich mache,  fragte er oft mit so einem sorgenvollen Blick  …“Und davon kannst Du leben?“

An manchen Monatsenden hat mich das auch meine Steuerberaterin gefragt. Aber ja – es hat mir meine Miete eingebracht und letztlich zunehmend auch den Lohn für meine Mitarbeiter und die notwendigen Aufträge.

Dann kam Walt Disney vorbei – den kennt ja irgendwie jeder. Oder?
Als Methode im Coaching auch?

Ich erfuhr davon  in einer für mich sehr spannenden Zeit… in der die Frage: „Soll oder soll ich nicht?“ eine bedeutsame Rolle spielte. Diese Frage kann man übrigens vor viele Herausforderungen stellen.

Kurz zur Erklärung:

Die Walt-Disney-Methode ist eine Kreativitätsmethode in Form eines Rollenspiels, bei dem eine oder mehrere Personen sich aus den drei Perspektiven eines Träumers, eines Realisten und eines Kritikers Gedanken zu einem Problem oder Thema machen, Ideen generieren und diese verfeinern.

Nehmen Sie sich doch einfach mal drei Stühle und eine schwebende Idee, die Sie wichtig finden. Eine der Sie nochmal  so richtig auf den Zahn fühlen wollen.
Jeder Stuhl steht für Fragen entweder des Visionärs, des Realisten und des Kritikers.
Bitte nicht wundern, wenn einem da ein paar bekannte Gesichter vor Augen treten, die sind gratis inbegriffen.  😉
Letztlich ist es genauso faszinierend zu sehen, was im Coaching und in der Arbeit mit den Klienten dabei passiert und welche Themen hier auf den Tisch – oder auf den Stuhl kommen.

Die Sache mit der eigenen Firma und der Arbeit auch mit sogenannten „schwierigen Klienten“ nahm Fahrt auf. Her damit, mehr davon… Die Welle der vielseitigen Ergebnisse (neudeutsch: Feedbacks) schwappte herein, bereicherte mich und brachte mich auf Ideen, machte mich mutig und auch kreativ. Die Intuition, das Selbst-Vertrauen und auch der Kontakt zu mir selbst wurden für mich und andere spürbarer, erlebbarer und wirksamer.

Als nächstes begegnete mir aber noch die  Integrierte Lösungsorientierte Psychotherapie (ILP)

Jetzt war der Knoten scheinbar endlich geplatzt.  Es bedeutete aber jedes mal auch eine eine enorme Herausforderung… Kann ich das, kapier ich das … will ich das?
Mich hat zusätzlich auch immer NLP gereizt . Ich hatte gute Erfahrungen mit Hypnose gemacht – das war zugegeben nur ein Wochenendkurs. Aber jetzt DAS?!

Ein Satz es legendären Dr. Dietmar Friedmann lautete: “Ein erfolgreiches Leben führen heißt: Das Geheimnis kennen, dass den Liebenswerten klug, den Klugen tüchtig und den Tüchtigen liebenswert macht.”
Friedmann gilt als Entwickler der Psychographie und der Integrierten Lösungsorientierten Psychotherapie.

Auch hier konnte ich meinem handlungsorientierten Ansatz frönen, etwas Besonderes zu erfahren, auszuprobieren und anzuwenden. Aus der heutigen Sicht, erreichte es mich scheinbar wieder genau zum richtigen Zeitpunkt. In diesem Kontext konnte mir auch das Autonomietraining die richtigen Antworten geben.

Denn: Autonomie ist das A und O

Autonomietraining ist eine Methode zur Anregung der Selbstregulation. Es ist keine Psychotherapie, sondern ein Trainingssystem zur eigenaktiven Problemlösung auf der Kompetenzebene des Menschen. In der autonomen Selbstregulation, individuellen und sozialen Eigenaktivierung liegt ein riesiges Potenzial von Problemlösungen von allergrößter gesellschaftlicher Bedeutung.  (Dr. med. Dr. phil. Ronald Grossarth-Maticek)

Ero Langlotz – Psychiater und Psychotherapeut –  Freund und Weggefährte von Dr. Dietmar Friedmann, hat mit dem Instrumentarium der Systemaufstellungen und dem schamanischen Krankheitsverständnis gelernt, auf eine ganz neue Weise, das Symbiosemuster und Tendenzen der Ko-Abhängigkeit, der Selbstentfremdung als Grundstörung wahrzunehmen. Er wollte Klienten dabei zu unterstützen, zu sich selbst, zu ihrer Identität, zu ihrer Autonomie zu führen.

https://www.e-r-langlotz.de/systemisches-autonomie-training/

Was hat das denn alles mit mir, meiner Arbeit und meinem Leben zu tun?

Ein wichtiges Vorbild in der Familien und persönliche Erfahrungen haben meinen Blick auf die Menschen, die Welt und den Ansatz in meiner Arbeit geschult und geprägt. Mein Auswahl für Lösungen geschärft und mir immer zum passenden Zeitpunkt Handwerkszeug gegeben, um damit auf meine Weise sinnvoll zu agieren und wirksam zu sein.

Den Wert dieses Wissens und die damit verbundene Erkenntnis um die Möglichkeit es einzusetzen und  es letztlich zu teilen, sind von unschätzbarer Bedeutung für mich. Das wurde mir immer klarer und bewusster. Im Coaching bzw. im Prozess mit den Menschen geht es um Augenhöhe, um ein Miteinander und um den Flow… und vieles mehr.

Die Möglichkeit, das zu erfahren haben wir nur – wenn wir dieses Wissen und die Fähigkeit es zu tun sorgfältig anwenden und einsetzen. Es geht um viel mehr als um das Erlernen von Techniken – es geht im Grunde um Alles, was den Menschen ausmacht und was er in der Lage ist, aus dem zu formen, was er eh in sich trägt.
Selbst-Bewusstsein ist dafür notwendig.

Es zu entdecken – und dabei zu unterstützen – hat unschätzbar großen Wert.

Übrigens war ein sehr beeindruckendes Buch, lange vor meiner Zeit als das, was ich heute bin –  der „Traumfänger“ von Marlo Morgan….

In diesem Sinne… begegnen wir uns auch im kommenden Jahr mit dem Blick der Offenheit, des gegenseitigen Verständnisses, der Toleranz und dem Mut zur Veränderung.

Quellen und Hinweise:

https://www.linkedin.com/in/thomas-heinle-74490156/
https://www.theralupa.de/journal/43-loesungsorientierte-kurzzeittherapie-nach-steve-de-shazer-und-insoo-kim-berg.html
https://www.institut-bildung-coaching.de/wissen/beratung-coaching-hintergrundwissen/loesungsorientierte-beratung.html
https://www.projektmagazin.de/methoden/walt-disney-methode
https://www.e-r-langlotz.de/systemisches-autonomie-training/
https://www.e-r-langlotz.de/wp-content/uploads/2019/06/AutonomieFragebogen.pdf
https://www.constellaris.de/
https://grossarth-maticek.de/autonomietraining/
https://www.psyonline.at/contents/4432/familienaufstellungen-die-kraft-der-liebe-wieder-zum-fliessen-zu-bringen

Ansprechpartner: Ines Dietrich

E-Mail: 

Gründerin und Inhaberin der Firma JobCoaching, Training & Personalentwicklung
Visionärin, Idealistin, Kämpferin, Handlungstyp im Sternzeichen Waage

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