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Corona-Inspiration #2 – Die Corona Krise aus Unternehmersicht: Vertrauen vs. Angst. und Kontrolle vs. Inspiration

Coach:

Was glauben sie, hilft ihnen jetzt mehr? Ihrer Angst zu folgen oder ins Vertrauen zu gehen?

Unternehmer:

Ich vertrau doch nicht in die … Ja in was eigentlich? In was kann man da Vertrauen? In die positive Entwicklung meiner persönlichen Situation? In das Weiterleben meines Unternehmens wenn die Wirtschaft den Bach runter geht? Dann muss ich Insolvenz anmelden. Und was bedeutet das? Das ich versagt habe? In diesem Fall kann man das wohl kaum behaupten. Es ist ja nicht meine Schuld. Also eine schuldlose Insolvenz, die ich weder zu verantworten habe, noch an der ich eine persönliche Beteiligung hatte. Es war weder mein Vergehen, noch meine Unüberlegtheit. Aus Unternehmersicht könnte ich mich da ja erst einmal verantwortungsbefreit fühlen. Wäre da nicht die nagende Frage nach dem und dann? Wenn mein Unternehmen und damit meine bisherige Einkommensquelle flöten geht, woher nehme ich dann die nötigen Ressourcen, um das was ich bisher besitze aufrecht zu erhalten? Und das betrifft nur meine persönliche Situation. Wie viel Verantwortung trage ich in dieser Situation noch für meine Mitarbeiter?

Coach:

Worauf glauben sie, sollten sie aktuell ihren Fokus legen?

Unternehmer:

Wenn ich das wüsste. Was ist denn am Wichtigsten? Was besitzen wir? Muss ich es schützen? Können wir es schützen? Was ist überhaupt bedroht? Habe ich einen Überblick? Eigentlich weiß ich ja noch gar nicht was uns erwartet. Es könnte sich alles wieder einpendeln oder es geht alles den Bach runter und wir können unsere Assets nicht mehr halten und müssen downsizen? Können wir das verkraften? Keine Ahnung, ich habe es ja noch nie erlebt. Will ich den gleichen Druck wie bisher überhaupt beibehalten? Will ich ein Abhängiger des Marktgeschehens bleiben oder will ich mit meinem Leben gerne wieder unabhängiger sein? Und in mein Leben generell vertrauen können? Was ist mir eigentlich wirklich wichtig? Ich kann diese Frage noch gar nicht beantworten.

Entweder beschäftige ich mich jetzt mit Gefahrenabwendung und lande schlimmstenfalls trotzdem in der Pleite oder ich beschäftige mich mit der Frage, was ich eigentlich will. Wenn die Wirtschaft still steht, kann man sich auch als Unternehmer mal aus ihren Fesseln befreien. Wenn auch nur für ein paar Wochen. Der Markt gibt aktuell die Regel vor, dass es in vielen Bereichen keinen aktiven Markt gibt. Pause. Stillstand. Womit fülle ich diesen Stillstand? Mit Arbeit? Sorgen? Kalkulationen? Mit Geschäftigkeit, Gedankenkreisen, Abwarten? Mich parken und warten? Oder mache ich den Platz der sich gerade öffnet mal für etwas Neues frei? Für neue Ideen? Für neue Gedanken. Halte mal in meinem Tun inne? Lass mich von meinem Inneren inspirieren und nicht nur von meinem kalkulierenden Verstand.

Coach:

Für welche Variante entscheiden sie sich?

Unternehmer:

Ich weiß es nicht. Ich kann diese Frage gerade nicht beantworten. Sie ist so neu. Diese Situation hat es noch nie gegeben. Solange die Geschäfte laufen, weiß ich was zu tun ist. Es stehen Aufgaben an, die gemacht werden müssen und die mache ich dann. Bin ich gut darin, habe ich Erfolg. Bin ich schlecht darin, spiegelt sich das in unseren Zahlen wieder. Ich weiß, was ich machen muss um einen gewisses Wachstum zu generieren. Dieses Wachstum, dieses Vorgehen ist jetzt unklar. Wenn man nicht weiß, ob es in Zukunft noch genügend Bedarf nach unserer Leistung, nach unserem Wissen gibt, dann nützt uns auch dieses Vorgehen nichts mehr. Aber kann es überhaupt sein, dass es in Zukunft keinen Bedarf mehr nach unseren Fähigkeiten und unserem Wissen gibt? Eigentlich kann das ja gar nicht sein. Dann ist vielmehr die Frage in welcher Form wird unser Wissen und unsere Erfahrung benötigt? Ist es die Gleiche die mein Unternehmen bisher geliefert hat oder gibt es einen anderen, einen neuen Bedarf?

Gestalten wir die Welt nach dem Stillstand genauso weiter wie bisher oder wollen wir eine Veränderung in der Wege leiten? Oder wird ein Wandel so oder so kommen? Ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht wie ich mich darauf vorbereiten kann. Fragen über Fragen auf die ich keine Antwort habe und bei der ich auch nicht nach Antworten in der Vergangenheit schauen kann. Ja und was macht man wenn man plötzlich ohne Antworten dasteht? Wie orientiert man sich in seinem Handeln? Wie orientiert man sich in seinem Tun? Ich kann mich blind und wild beschäftigen aber ist das wirklich zielgerichtet? Ich weiß es nicht. Und schon wieder eine Frage ohne Antwort. Fragen über Fragen und Millionen Menschen die keine Antwort haben. Wir stehen vor einer Gehirn-Leere die wir vielleicht so noch nie hatten. Wir haben keine Referenzmodelle und wir können nicht absehen wie es weitergehen wird. Der Eine verfällt in Angst und Panik und der andere bleibt hoffnungsvoll. Aber im Grunde stehen alle vor der gleichen Ungewissheit.

Coach:

Was glauben sie ist die Folge, wenn so lange die Struktur unterbrochen wurde? Können die staatlichen Hilfen das wirklich alles auffangen oder gehen wir in eine ganz neue Situation hinein?

Unternehmer:

Ich weiß es nicht und es ist müßig alle Szenarien durchzuspielen. Fakt ist, dass es unklar ist, ob es so weitergeht wie bisher oder nicht. Das weiß niemand. Das kann man nur abwarten. Ist es in solchen Momenten klug sich auf den Ernstfall auszurichten oder ist es klug einfach so zu tun als würde es danach schon weitergehen? Ich stehe mit einem riesengroßen Fragezeichen auf der Stirn und zerbreche mir den Kopf. Aber das hat noch niemandem etwas gebracht. Also kann ich vom Denken auch mal eine Pause machen. Einmal mein Gehirn abschalten und meine Seele anschalten. Ja meine Seele. Die habe ich viel zu lange vernachlässigt. Was sagt sie eigentlich. Was will sie eigentlich?

Ich spüre einen Wunsch zum Atmen. Meine Seele will Luft zum Atmen kriegen. Sie will, dass ich ihr Platz und Raum gebe. Raum den ich ja eigentlich jetzt hätte, wenn ich ihn nicht mit Geschäftigkeit und Sorgen und dem Versuch Antworten generieren zu müssen, füllen würde. Den Kontakt zu meinem Inneren kultivieren, das habe ich bisher viel zu wenig in meinem Leben zur Priorität gemacht. Eigentlich könnte ich das doch einmal tun. Mir eine echte Pause gönnen. Das Leben einfach das Leben sein lassen, ohne alles kontrollieren zu müssen. Ohne in Allem meine Finger drin haben zu müssen. Was wenn das Leben auch ohne mein Zutun funktioniert? Wenn auch mein Leben ohne mein ständiges Zutun weiter funktioniert und einen guten Verlauf nimmt? Diese Vorstellung gefällt mir. Sie gibt mir Frieden. Was wenn das Leben uns mit dieser Pause gar nicht bedroht, sondern uns einen Raum für Neugestaltung gibt. Einen Raum mal wieder echtes Vertrauen ins Leben zu gewinnen. Und uns nicht immer nur von Angst und Kontrolle antreiben lassen zu müssen.

Coach:

Was passiert, wenn Sie sich das einmal vorstellen?

Unternehmer:

Ich spüre die Sehnsucht nach Frieden in mir aufkommen. Eine Sehnsucht nach echtem Frieden. Nicht dem Frieden der sich nur einstellt, weil ich genug tue und genug unter Kontrolle halte. Nein echter, tiefer Frieden. Das haben wir viel zu lange nicht gehabt. Ein Frieden der so groß ist, dass es egal ist was ich tue und wie ich reagiere, weil ich sicher sein kann dass die Welt mich trägt. Weil ich sicher sein kann dass ich weiterhin wertvoll bin und die Welt mich versorgt. Diesen Frieden möchte ich in der Welt verwirklicht sehen. Bisher habe ich dazu nicht beigetragen, aber vielleicht können wir einen kleinen Teil dazu beitragen. Ich spüre eine tiefe Sehnsucht in mir. Eine tiefe menschliche Sehnsucht nach Frieden und Freiheit. Unabhängig von irgendeinem Marktgeschehen. Unabhängig von irgendeiner Weltwirtschaft. Die aktuelle Gesellschaftsstruktur ist sehr weit weg davon aber bedeutet es, dass wir uns nicht einen Teil davon wieder zurück erobern können? Einen Teil davon zum Leben erwecken können?

Was macht denn unser Leben aus? Den Reichtum den ich anhäufe oder die Menschen mit denen ich ihn teile? Die Ressourcen, die ich besitze oder die Beziehungen in denen ich sie verwerte? Die Menschen mit denen ich tagtäglich in Austausch, in Kontakt, in Gesprächen etc. bin, machen doch meinen Alltag zu dem was er ist. Und die sind doch auch weiterhin da. In welcher Relation und Priorität stellen wir uns als Mensch eigentlich zum Geld und zum Profit? Ist diese Relation unserer würdig? Ich glaube kaum. Ja, vielleicht geht mein Unternehmen in die Insolvenz. Vielleicht müssen wir aus unseren Räumen raus. Verlieren unsere Autos oder Grundstücke. Müssen unsere Mitarbeiter entlassen und stehen übermorgen ohne klare Aufgabe da. Aber wir sind immer noch die Gleichen. Haben die gleichen Werte, die gleichen Fähigkeiten, die gleichen Kontakte. Ich habe irgendwann einmal bei Null angefangen. Wieso sollte mir das nicht wieder gelingen? Und dann entstehen vielleicht neue Formen der Zusammenarbeit. Vielleicht werde ich für andere arbeiten oder mit anderen. Vielleicht werde ich ein neues Unternehmen gründen. Vielleicht wird mein Wachstum am Anfang klein sein, aber ich kann doch weiterhin der Welt etwas von meinen Talenten abgeben. Sie daran teilhaben lassen.

Ist es nicht auch eine Chance noch einmal eine Neuausrichtung vor sich zu haben? Sich noch einmal neu zu platzieren? Selbst wenn mir keine Insolvenz droht sollte ich diese Überlegung in mein Unternehmen tragen. Was wollen wir der Welt schenken? Was wollen wir wirklich in die Welt tragen? Jetzt ist der Zeitpunkt uns wirklich unserer Werte bewusst zu werden. Unser Warum zu entdecken. Ich spüre wie meine Seele aufatmet. Sie hatte bisher noch viel zu wenig Platz in meiner Arbeit. Vielleicht ist es Zeit ein Unternehmen zu erschaffen das Platz für die Seele schafft. Meine Seele. Die Seele meiner Kunden. Die Seele meiner Mitarbeiter. Ein Unternehmen, dass nicht die Seele des Marktes und des Profits zum einzigen Leitstern macht, sondern die Seele der Menschen die das Unternehmen ausmachen. Ich spüre plötzlich einen tiefen Frieden in mir und bin dankbar dass diese Krise mich zum Innehalten gebracht hat.

Unser Blog “Corona-Inspirationen” – Imagine your way into the future!

Wir haben uns überlegt, dass es doch sinnvoll sein könnte die Corona Krise auch einmal von einer anderen Seite zu betrachten. Im Moment dominieren, Infizierten Zahlen, Tote, Grenzschließungen, Wirtschaftskollaps und weitere Schreckensszenarien die Medien. Wie wäre es da mit einer Quelle, die anstatt den “furchtbaren” Virus, seine desaströsen Folgen oder das Krisenmanagement, mal einen ganz anderen Fokus setzt. Lösungsfindung aber Mal anders. Keine Abhandlungen zum Troubleshooting oder Anleitungen um elegant durch die Krise zu kommen, sondern Geschichten die die eigene Fantasie anregen.

Unserer Fantasie wird in Zeiten von Krisen nämlich viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wir denken immer wir müssten möglichst kühl und rational durch Gefahren hindurch navigieren aber in einem Fall, in dem all unsere bisherigen Erfahrungen nicht reichen und wir nicht Mal mehr wissen welche Gefahr überhaupt noch auf uns zusteuert. Braucht es mehr als kühle Kalkulation. Es braucht Fantasie, Kreativität und eine außergewöhnliche Vorstellungskraft, die uns jenseits des Status Quo bringt. Denn neue Lösungen finden wir nur dort wo wir noch nicht waren. Und die Welt die nach Corona auf uns wartet, wird eine Neue sein. Je mehr wir unsere Fantasie aktivieren. Umso mehr Ideen werden wir finden, umso mehr neue Lösungen werden wir umsetzen können und umso aktiver können wir die neue Zeit mitgestalten.

Lass dir nicht von den Medien einreden, du kannst gerade nichts machen außer warten. Denn das stimmt nicht. Du kannst beginnen zu träumen, dir eine Zukunft auszumalen, die noch mehr von dem bringt, was du dir für dein Leben wünschst. Du kannst dich um dein inneres Kind und deine Seele kümmern und musst dich nicht ohnmächtig in Angst und Starre halten lassen. Wir sind grandios kreative Wesen. Wir haben es geschafft auf den Mond zu fliegen, das Internet zu entwickeln und das Hamsterrad erfunden. Wir werden es jawohl gemeinsam schaffen, das Hamsterrad auch wieder abzuschaffen. Es gab vielleicht nie eine bessere Zeit dazu als jetzt.

Lass dich nicht entmutigen, sondern nimm deine Gestaltungskraft in die Hand. Nutze den Freiraum des Stillstandes und verbinde dich mit deiner eigenen Schöpferkraft und Fantasie. Und um dich dazu zu inspirieren, dir Ideen zu schenken und dich an meiner Fantasie teilhaben zu lassen, schreibe ich diesen Blog. Ich werde Geschichten und Dialoge mit dir teilen, die dich eintauchen lassen in eine ganz neue Sichtweise auf das Thema. Lass dich überraschen, inspirieren und dein Herz berühren. Viel Spaß mit unseren neuen Corona-Inspirationen.

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